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b_waermelehre:verdampfungswaerme [28 July 2013 16:13] – schreiber | b_waermelehre:verdampfungswaerme [18 April 2022 18:20] (current) – ↷ Links adapted because of a move operation knaak@iqo.uni-hannover.de | ||
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====== Verdampfungswärme ====== | ====== Verdampfungswärme ====== | ||
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- | Für den Übergang vom flüssigen zu gasförmigen Aggregatzustand ist die zufuhr einer Energiemenge QV nötig, die als Verdampfungswärme bezeichnet wird. Dies wird beschrieben durch die **Clausius-Clapeyron-Gleichung**: | + | Für den Übergang vom flüssigen zu gasförmigen |
- | QV=dpdT(VD−VFl)T, | + | $$Q_\mathrm{V}=\frac{\mathrm{d}p}{\mathrm{d}T}(V_\mathrm{D}-V_\mathrm{Fl})\, |
mit dpdT der Steigung der Dampfdruckkurve pDampf(T), | mit dpdT der Steigung der Dampfdruckkurve pDampf(T), | ||
dpdT=QVT1VD−VFl=ΔSΔV, | dpdT=QVT1VD−VFl=ΔSΔV, | ||
mit der Entropieänderung ΔS=QT und der Volumenänderung ΔV=VD−VFl. | mit der Entropieänderung ΔS=QT und der Volumenänderung ΔV=VD−VFl. | ||
- | Die Verdampfungswärme wird häufig mit Λ bezeichnet und bezieht sich dann auf 1kg Material das verdampft werden soll. Wenn der Dampf wieder kondensiert wird die Energiemenge Λ als Kondensationsenergie wieder frei. | + | Die Verdampfungswärme wird häufig mit Λ bezeichnet und bezieht sich dann auf 1kg Material das verdampft werden soll. Wenn der Dampf wieder kondensiert wird die Energiemenge Λ als Kondensationsenergie wieder frei. Die molare Verdampfungswärme, |
+ | |||
+ | Qm=Qn[Jmol]. | ||
===== Herleitung der Clausius-Clapeyron-Gleichung ===== | ===== Herleitung der Clausius-Clapeyron-Gleichung ===== | ||
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Zur Herleitung wird ein [[b_waermelehre: | Zur Herleitung wird ein [[b_waermelehre: | ||
- | In Zustand 1 ($T+\mathrm{d}T$,$p+\mathrm{d}p$) ist das Arbeitsmedium kondensiert, | + | In Zustand 1 ($T+\mathrm{d}T |
Nun soll das Arbeitsmedium verdampft werden, dazu wird es mit einem Wärmebad der Temperatur T+\mathrm{d}T in Kontakt gebracht und unter Aufnahme von Wärmeenergie \Lambda vergrößert sich das Volumen auf V_\mathrm{dampf} (1->2), dabei verdampft das Arbeitsmedium vollständig. Der Prozess leistet die Arbeit | Nun soll das Arbeitsmedium verdampft werden, dazu wird es mit einem Wärmebad der Temperatur T+\mathrm{d}T in Kontakt gebracht und unter Aufnahme von Wärmeenergie \Lambda vergrößert sich das Volumen auf V_\mathrm{dampf} (1->2), dabei verdampft das Arbeitsmedium vollständig. Der Prozess leistet die Arbeit | ||
\Delta W_1 = -\left(p+\mathrm{d}p\right)\cdot\left(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig}\right)\, . | \Delta W_1 = -\left(p+\mathrm{d}p\right)\cdot\left(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig}\right)\, . | ||
- | Im nächsten Teilprozess (2->3) vergrößert sich das Arbeitsmedium durch eine adiabatische Expansion um einen als klein angenommenen Betrag. Druck und Temperatur verringern sich dabei um die als infinitesimal klein angesehenen Beträge \mathrm{d}T und \mathrm{d}p. | + | Im nächsten Teilprozess (2->3) vergrößert sich das Arbeitsmedium durch eine [[archiv: |
- | Im Zustand 3 ($T$,$p) angelangt wird das Arbeitsmedium mit einem Wärmebad der Temperatur T$ in Kontakt gebracht und es findet eine isotherme Kompression statt bis im Zustand 4 der Dampf wieder kondensiert ist (3->4). Dabei wird die externe Arbeit | + | Im Zustand 3 ($T \, ,\, p) angelangt wird das Arbeitsmedium mit einem Wärmebad der Temperatur T$ in Kontakt gebracht und es findet eine [[archiv: |
\Delta W_2=p\cdot\left( V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig} \right) | \Delta W_2=p\cdot\left( V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig} \right) | ||
- | aufgewendet und die freiwerdende Energie \mathrm{d}Q_\mathrm{ab} wird abgeführt. Als letzten Schritt findet wieder eine adiabatische Expansion statt, die ebenfalls als klein angenommen wird (4->1) und es findet eine infinitesimale Erhöhung von Temperatur und Druck statt. | + | aufgewendet und die freiwerdende Energie \mathrm{d}Q_\mathrm{ab} wird abgeführt. Als letzten Schritt findet wieder eine [[archiv: |
Da die Prozess-Schritte (2->3) und (4->1) als vernachlässigbar angesehen werden, gilt | Da die Prozess-Schritte (2->3) und (4->1) als vernachlässigbar angesehen werden, gilt | ||
\Delta W_\mathrm{ges}=\Delta W_1 + \Delta W_2 =-\mathrm{d}p\cdot\left( V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig} \right)\, . | \Delta W_\mathrm{ges}=\Delta W_1 + \Delta W_2 =-\mathrm{d}p\cdot\left( V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig} \right)\, . | ||
- | Die Clausius-Clapeyron-Gleichung erhält man nun über den Wirkungsgrad \eta durch | + | Die Clausius-Clapeyron-Gleichung erhält man nun über den [[b_waermelehre: |
\eta = -\frac{\Delta W}{|Q_{1->2}|}=\frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig})}{\Lambda}=\frac{\mathrm{d}T}{T+\mathrm{d}T}\approx\frac{\mathrm{d}T}{T}\, . | \eta = -\frac{\Delta W}{|Q_{1->2}|}=\frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig})}{\Lambda}=\frac{\mathrm{d}T}{T+\mathrm{d}T}\approx\frac{\mathrm{d}T}{T}\, . | ||
\frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig})}{\Lambda}=\frac{\mathrm{d}T}{T} | \frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig})}{\Lambda}=\frac{\mathrm{d}T}{T} | ||
\Leftrightarrow Q_\mathrm{V}\equiv\Lambda = \frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig}) T}{\mathrm{d}T\cdot\Lambda} | \Leftrightarrow Q_\mathrm{V}\equiv\Lambda = \frac{\mathrm{d}p\cdot(V_\mathrm{dampf}-V_\mathrm{flüssig}) T}{\mathrm{d}T\cdot\Lambda} | ||
Dabei wurde ausgenutzt, dass T\gg \mathrm{d}T und |Q_{1->2}| = \Lambda. | Dabei wurde ausgenutzt, dass T\gg \mathrm{d}T und |Q_{1->2}| = \Lambda. |